Pressemitteilung Tier und Naturschutz

Brut- und Setzzeit: Hunde bitte anleinen! 

PM der KJS Wesel vom 07.06.2024

Die Brut- und Setzzeit ist in vollem Gange. Junge Feldhasen, Frischlinge, Bodenbrüter wie Fasan und Rebhuhn brauchen aktuell viel Ruhe. Die Elterntiere können wegen Stress und Störungen sogar ihren Nachwuchs verlassen oder das Füttern einstellen. “Deswegen appellieren wir an alle Naturbesucher: Verhalten Sie sich bitte achtsam!“, so Markus Ermen-Zielonka, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Wesel

In Zeiten der Brut- und Aufzuchtszeit ist es besonders wichtig, dass Vierbeiner beim Spaziergang im Einflussbereich bleiben, oder besser noch an der Leine geführt werden. „Besonders freilaufende Hunde können dem wilden Nachwuchs schaden.“, Markus Ermen-Zielonka. Eine allgemeine Anleinpflicht gilt zwar überwiegend in innerörtlichen Bereichen, wie Parks und Fußgängerzonen, sollte aber auch darüber hinaus beherzigt werden.

In der meisten Zeit des Tages ist der Nachwuchs allein und durch Tarnung vor Fressfeinden geschützt. Hat er aber den Geruch des Menschen angenommen, wird er oft von den Elterntieren verstoßen. Vermeintlich verwaiste Jungtiere sollten daher unter keinen Umständen angefasst werden. Spaziergänger werden dringend gebeten auf den Wegen zu bleiben, dann fühlen sich die Wildtiere nicht gestört.

Eine große Gefahr besteht auch das Mähen der Wiesen. Viele Wildtiere wähnen in Wiesen ihren Nachwuchs sicher. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor Kreiselmäher. Landwirte sollen den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für den Schutz von Wildtieren durchzuführen. Es haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt, um Tierleben zu schützen. Dazu gehört das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend aufgestellt werden, sind ebenfalls effektiv und kostengünstig: Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs in Sicherheit.

Noch viel effektiver ist die Suche mit Drohnen, insbesondere bei größeren Flächen Die Kreisjägerschaft hat insgesamt fünf beschafft. Einige angeschlossene Hegeringe besitzen ebenfalls schon Drohnen, so dass im letzten Jahr mehrere hundert Kitze gerettet werden konnten. Bei der Kitzrettung arbeiten Jäger, Bauern und schon frühmorgens zahlreiche Freiwillige Hand in Hand, lobt der Vorsitzende der KJS Wesel, Markus Ermen-Zielonka, den ehrenamtlichen Einsatz. Dabei wird mit Handschuhen darauf geachtet, dass die Tiere keinen Geruch annehmen können.

Bei der Mahd muss das Grünland von „innen nach außen“ gemäht werden, um Rehen, Feldhasen oder Fasanen die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Auch sogenannte „Wildwarner“ am Traktor können hilfreich sein. Viele Landwirte nutzen sie bereits.

Sebastian Falke

Gerettetes Rehkitz
Foto: Heinrich Lehmbrock, Hegering Lintfort-Neukirchen

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